Die "Alte Schmiede Beckmann" wurde im sogenannten "Jungfernhaus"
zu neuem Leben erweckt. Ursprünglich diente das denkmalgeschützte
Fachwerkgebäude im frühen 19. Jahrhundert dem Ramsdorfer Pfarrer als
Stall für sein Vieh (eine Kuh und vier Schweine). Das für den Bau
des einschiffigen Zweiständergebäudes verwendete Holz stammte vermutlich
von einer alten Scheune, die sich 1738 in Pastors Garten befand und das hier
nun seine Zweitverwertung fand.
Das Fachwerkhaus hat durchgezapfte Ankerbalken und verfügt noch über fünf Ständerpaare. Im Laufe seiner reichhaltigen Historie hat das Gebäude unterschiedliche Nutzungen erfahren. Diente es zunächst noch als Stall und Scheune, folgten später sogar Nutzungen nach dem zweiten Weltkrieg als Wohnraum. Den älteren Ramsdorfern ist es als Jungfrauenhaus in Erinnerung, weil dort im Schatten der Kirche zahlreiche Gruppenstunden der kirchlichen Vereine, insbesondere der Jungfrauenkongregation, aber auch Näh- und Handarbeitskurse durchgeführt wurden. In den letzten 20 Jahren führte das Gebäude ein tristes Dasein, es fehlte an einer adäquaten Nutzung.
Dies gelang nun in einer Kooperation zwischen der katholischen Kirchengemeinde St. Walburgis Ramsdorf als der bisherigen Eigentümerin des Gebäudes, dem Heimatverein Ramsdorf und der Gemeinde Velen. So hatte der Heimatverein eher zufällig davon erfahren, dass für die in Lüdinghausen erhaltene alte Schmiede des vor rund 30 Jahren verstorbenen Schlossermeisters Heinrich Beckmann eine neue Verwendung gesucht wurde. Die Tochter des Schlossermeisters sprach im Rahmen einer Museumsführung in der Burg Ramsdorf "Ploddenliesken" alias Hedwig Gävers darauf an, dass sie auf der Suche nach einer adäquaten Unterbringung sei und angeboten, das vollständige Inventar der Schmiede dem Heimatverein für seine heimatkundliche Sammlung zur Verfügung zu stellen.
Da im Museum der Burg Ramsdorf der Platz für eine ansprechende Präsentation nicht mehr vorhanden war, wurde der Gedanken geboren, das "Jungfernhaus" hierfür einzurichten. Im Zuge des Museumskonzeptes "Lebendiges Museum" konnte nun "Beckmanns Alte Schmiede" ergänzt um zahlreiche Geräte aus der Sammlung der Doskerkerls und von Bernhard Sühling hier ein neues Domizil finden.